Durm:13. Kapitel: Begrenzung der Oeffnungen

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Inhaltsverzeichnis




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Allgemeines. (393.)

Unter Oeffnung soll die regelmäßig begrenzte Durchbrechung einer Mauer oder Wand verstanden werden, welche entweder dem Verkehre oder der Einführung von Licht und Luft in einen Raum zu dienen hat. Erhalten diese Oeffnungen besondere Vorkehrungen für Anordnung eines Verschlusses, so nennt man sie je nach der Bestimmung Thür-, Thor- oder Fensteröffnungen.

Die in einer Reihe von Oeffnungen zwischen denselben verbleibenden Wandstücke heißen Pfeiler oder Schäfte, wenn sie recht- oder vieleckigen Querschnitt haben, Rundpfeiler oder Säulen dagegen bei rundem Querschnitt, und zwar ohne Rücksicht auf die Art des verwendeten Werkstoffes. Bei sehr nahe aneinander gerückten Oeffnungen verlieren die Pfeiler das Aussehen von Wandteilen; sie wirken als Stützen; bei den Säulen ist dies immer der Fall.

Den freien Raum zwischen der Begrenzung der Oeffnung nennt man das »Lichte« derselben und die dem Lichten zugekehrte Fläche der Begrenzung von der der Wandstärke entsprechenden Breite die »Laibung«.

Bei den Begrenzungen der Oeffnungen hat man zwischen dem unteren, seitlichen und oberen Teile derselben zu unterscheiden. Diese sind hier zunächst ohne die bei den Thür- und Fensteröffnungen gewöhnlich hinzutretenden und in das nächste Kapitel verwiesenen besonderen Teile zu besprechen.

Die untere Begrenzung der Oeffnung ist in der Richtung der Wandflucht fast immer wagrecht, in der Richtung der Wanddicke dagegen, zur Beförderung des Wasserabflusses, häufig nach außen zu geneigt, wenn die Oeffnung in das Freie führt. Sie wird gewöhnlich durch das Grundmauerwerk, bezw. den Baustoff der darunter befindlichen Wand und den Belag des Fußbodens gebildet, wenn sie sich mit diesem in einer Höhenlage befindet. Liegt sie höher als dieser, so wird sie ähnlich, wie bei den Fenstern, oder wie die Abdeckung von Mauern, hergestellt.

Die nur bei den runden Oeffnungen fehlenden seitlichen Begrenzungen sind in der Regel lotrecht gestellt. Doch kommen auch Abweichungen hiervon vor, so bei den nach oben sich verjüngenden, nach antiken Vorbildern gestalteten Oeffnungen; nach oben sich etwas erweiternd, wenn Säulen oder sich verjüngende Pfeiler zur seitlichen Begrenzung verwendet sind; endlich bei den phantastischen Bildungen des Barockstils.

Die obere Begrenzung der Oeffnung, die Ueberdeckung, wird nicht nur in sehr mannigfaltigen Formen, sondern auch in sehr verschiedenen Konstruktionen ausgeführt; sie bietet den meisten Stoff für die Besprechung.



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837) Siehe den vorhergehenden Band dieses »Handbuches«. ^



Unterkapitel

Seitliche Begrenzung
Ueberdeckung
Untere Begrenzung

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